Es ist wie so oft,

wenn eine gute Sache initiiert wird und erste Erfolge zu verzeichnen sind. Auf einmal wollen sich alle zu den Eltern des Erfolges zählen, – ob sie beim Start und beim Großteil der Strecke überhaupt die Chance hatten, dabei zu sein oder eben auch nicht.

Genauso sieht es im Fall der „OerliJugend“ aus, der Kinder- und Jugendvertretung in unserer Stadt. Nun, wo die Delegiertenwahlen anlaufen und die praktische Arbeit demnächst beginnen soll, versuchen sich einzelne Fraktionen übermäßig und aus unserer Sicht unrechtmäßig zu profilieren.

Hierbei geht es zum Beispiel darum zu sagen, dass sie sich sehr engagiert in den Gesprächen eingebracht haben, obwohl die wesentlichen Eckpunkte und Details bereits bis Mitte 2020 besprochen waren und es Ende 2020 „nur noch“ um die formalen Beschlussfassungen ging.

Das es sich beim Projekt einer Kinder- und Jugendvertretung um ein Projekt mit großen Chancen handelt, haben wir bereits 2019 erkannt. Hier haben wir auf Initiative unseres Ratsmitgliedes Ulrich Fillies einen entsprechenden Antrag gestellt und das Projekt im Nachgang weiter aktiv begleitet. Insofern betrachten wir die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich positiv.

Die Kinder- und Jugendvertretung, die perspektivisch zu einem Jugendparlament weiterentwickelt werden kann und soll, ist nun an den Start gebracht. Dieses neue Gremium, welches bewusst überparteilich agieren soll, nun für politische Zwecke einzubinden, ist für uns ganz deutlich nicht der richtige Ansatz. Als erfahrene politische VertreterInnen können wir natürlich unterstützend und beratend an der Seite der Jugendlichen stehen. Hierbei kann sich die Hilfe allerdings nur auf solche Bereiche wie die praktische Handhabung von Abläufen, dass Formulieren von Anträgen und die Vermittlung von AnsprechpartnerInnen erstrecken.

Politische Einflussnahme passt daher nicht zum Ziel der Überparteilichkeit dieses Gremiums. Dies sollten alle Fraktionen des Rats so sehen und es dann auch leben. Ansonsten besteht leicht die Gefahr, dass die Kinder- und Jugendvertretung / das perspektivische Jugendparlament leicht als verlängerter Arm einzelner Fraktionen oder auch nur als Marionette gesehen wird. Eine Gefahr, die letztlich dazu führen würde, dass sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen von „ihrem“ Gremium abwenden. Dies kann und darf nicht unser Ziel sein!

Bildquelle: – S. Hofschlaeger – pixelio

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