Rückzug aus der Fläche

Verbundvolksbank OWL schließt Selbstbedienungsservice in Helpup

Der SPD Ortsverein Helpup wandte sich mit einem wichtigen Anliegen für die Helpuperinnen und Helpuper an die Verbundvolksbank OWL e. G. Diese hatte den Selbstbedienungsservice am Nahkauf-Einkaufsmarkt aufgegeben. Die nächstgelegenen Standorte der Bank befinden sich nun in Oerlinghausen und in Lage.

Nachdem sich die Helpuper SPD mit einem Schreiben an die Bank gewandt hat, fand zwischenzeitlich auf Einladung der Bank ein Gespräch mit dieser statt. Seitens der SPD beschrieben Andreas Berkemeier und Volker Neuhöfer die Auswirkungen dieser Maßnahme für die Bevölkerung in Helpup. Insbesondere diejenigen, die die Online-Angebote der Volksbank für den Zahlungsverkehr nicht nutzen können oder möchten, haben nun einen weiten Weg nach Oerlinghausen oder Lage vor sich. Dies betrifft in besonderem Maße ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Als Kreditinstitut für die breite Bevölkerungsschicht trifft hier die Volksbank eine besondere Verantwortung, so die beiden Vertreter der örtlichen SPD. Auf Seiten der Volksbank erläuterten das Vorstandsmitglied Frank Sievert und der für den Bereich Lage und Oerlinghausen verantwortliche Filialleiter Yannik Reimann die Beweggründe der Bank hierzu. Insbesondere sei man nach einer Gefährdungsanalyse zu dem Ergebnis gekommen, diesen Standort zu schließen. Durch die sich häufenden Automatensprengungen müsse an diesem Standort von einer hohen Gefahr für Leib und Leben ausgegangen werden. Die Vertreter der SPD machten den Vorschlag, den vorhandenen SB-Standort der Sparkasse Lemgo in der Jahnstraße gemeinsam zu nutzen. Dies praktizieren beide Kreditinstitute an anderen Standorten bereits so. Frank Sievert und Yannik Reimann erläuterten, dass man ebenfalls solche Überlegungen angestrengt habe. Diese wurden jedoch aus wirtschaftlichen Gründen verworfen, da die bisherige SB-Einrichtung deutlich zu wenig frequentiert wurde. Für die Bargeldversorgung verwies man auf den Bargeldservice des örtlichen Einzelhandels.

Nach dem Protest der SPD Helpup gegen die Schließung der personenbesetzten Filiale der Sparkasse Lemgo, die jetzt nur noch einen SB-Standort in Helpup anbietet, bedeutet der völlige Rückzug der Volksbank aus Helpup einen weiteren Verlust für die Versorgung mit Finanzdienstleistungen in Helpup. Eine aus unserer Sicht insbesondere für diese beiden Institutsgruppen, die gerade wegen ihrer Präsenz in der Fläche hohes Ansehen genießen, eine bedenkliche Entwicklung.

SPD-Winterwanderung stärkt das Heimatbewusstsein

In ihrer diesjährigen Winterwanderung verband die SPD Oerlinghausen Informationen aus erster Hand zu den weitreichenden Zukunftsprojekten mit einer zünftigen Bergwanderung.

Etwa 100 interessierte Wanderer versammelten sich am städtischen Freibad, wo der Bau des sogenannten Klimahauses bereits gut erkennbare Formen annimmt. Dr. Ingo Möller  erläuterte als Koordinator für den Bau und dessen Einrichtung den aufgeschlossenen Zuhörern, welch besonderes Leuchtturmprojekt in Oerlinghausen realisiert wird. „Ich wusste gar nicht, welch große Bedeutung in der weiten Umgebung durch dieses Klimahaus Oerlinghausen zuwächst; ich bin richtig stolz darauf“, sagte ein Zuhörer zu seinen umstehenden Bekannten. „Und weil dies Klimahaus mit dem Archäologischen Museum und dem nahen Naturschutzgroßprojekt, und (vielleicht) mit dem kürzlich entdeckten Römerlager verbunden, als „Urland“ die Oerlinghauser Heimat als Wander-und Entdeckungsregion in die Welt trägt, schaue ich richtig glücklich in die Zukunft“.

Wandern in Gemeinschaft, Information über zukünftige Planungen im Freizeitbereich der Stadt und Aufklärung über das im Bau befindliche, beneidenswerte Klimahaus – das waren die Glanzpunkte der diesjährigen Winterwanderwanderung der SPD Oerlinghausen.

Im oberen Teil des Freibades, unmittelbar neben dem im Bau befindlichen Klimahaus versammelten sich rund 100 Wanderer und folgten den Erläuterungen zum Freibadumbau vom neuen Stadtwerkeleiter Michael Benneke. Dieser verdeutlichte in einer drastischen Aufrechnung, dass in letzter Zeit von jeder Eintrittskarte 1 € allein für die bekannten Wasserverluste aufgebracht werden mussten. Der Neubau der Becken war also zwingend. Wegen allgemeiner Auflagen muss die Beckengröße und –struktur erheblich verändert werden. Mit der Verwendung von Edelstahl wird eine vieljährige Nutzung gewährleistet. Leider wird das Bad erst 2025 seinen Neubetrieb starten können.

Bilanz der diesjährigen SPD-Winterwanderung „Ich bin sehr erfreut, über die Resonanz und Beteiligung bei der diesjährigen Winterwanderung“, meinte Stadtverbandsvorsitzender Peter Heepmann. Er hatte die Idee, die Wanderung mit wesentlichen Informationen für die interessierte Öffentlichkeit zu nutzen. Die Organisation der Wanderung mit dem anschließenden Mittagessen im Jägerhaus hatte in gewohnter Weise die AG 60 plus übernommen. Vorstandsmitglied Friedhelm Bröker hatte mit seiner Frau Erika die Strecke erkundet und verbindlich geplant; Bruno-Heinz Weber, der Vorsitzende der AG, hatte mit dem Gasthaus die notwendigen Absprachen getätigt, und  Gastwirt Andreas Lazaridis bot für die meisten Wanderer eine schmackhafte, kraftvolle Erbsensuppe. Gestärkt, gesättigt und zufrieden mit vielen neuen Erkenntnissen und Informationen diskutierte die Gruppe noch lange bis in den Nachmittag. Eine eifrige, mitteilsame Diskutantin war auch Ellen Stock, die als hiesiges Landtagsmitglied gern an diesem Ereignis teilnahm

Altbekanntes neu bewertet

Vor eng besetzter Kulisse referierte Rudi Doil bei der SPD-AG 60 plus über Sprachveränderungen, die jede(r) selbst erlebt. Seine Anmerkungen fanden großen Anklang, weil sie mit entsprechenden Bildern und  Bewertungen gespickt zum Schmunzeln und Weiterdenken anregten. Ob nun immer wieder gern gemachte Fehler wie  der Verlust des Genitivs  oder selbstverständliche Redewendungen im strengen Wortsinne absurd sind, immer fand Doil bei den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern zustimmendes Kopfnicken und offenes  Gelächter. „Wie kann ein neues Jahr froh sein?“ oder „Wo wohnen denn die Ostwestfalen genau?“ –  „Wie viel Windrichtungen kennt der Wetterdienst mit seinen oft genannten `Westlichen Richtungen`?“ Sichtlich vergnügt ließ sich die Besucherschar auf solche, selten bedachten, Fragen ein. Bei allem Vergnügen wurde jedoch Doils  Anliegen, ernsthafte Kritik an Marotten und unsäglichem Sprachgebaren zu üben, klar herausgestellt. Dies verdeutlichte er besonders an Friseurgeschäftsnamen, von denen er eine stattliche Reihe fotografiert hat.  Sie reichen vom Aufruf zum Meuchelmord („cut and finish“) bis zur Gotteslästerung („Hairgott“). Mittels der bildreichen Unterstützung seiner Darlegungen folgte das Auditorium dem Redner gern aufmerksam über 90 Minuten.

Wir verleihen auch dieses Jahr wieder den Horst-Steinkühler-Preis.

Gewürdigt werden Menschen, Vereine und Institutionen die sich um das Wohl der Stadt und der hier lebenden Menschen in besonderer Weise verdient gemacht haben.

Dabei soll insbesondere das ehrenamtliche Engagement hervorgehoben werden.

Hierzu können nun Vorschläge eingereicht werden.

Die Auswahl der Preisträger und oder Preisträgerinnen erfolgt unabhängig von Nationalität, Glauben, politischer Gesinnung, des Alters und Geschlechtes. Ein (Wohn-)Sitz in Oerlinghausen ist nicht Voraussetzung.

Einen Vorschlag können Sie bis zum 30.04.2023 einreichen. Dieser Vorschlag sollte möglichst eine Begründung enthalten. Gern kann eine Laudator genannt werden.

Die Auswahl der Preisträgerin oder des Preisträgers wird im Sommer abgeschlossen sein.

Die Preisverleihung findet am 29. Oktober 2023 statt.

Vorschläge können per E-Mail an hsp@spd-oerlinghausen.de eingereicht werden.

Die Initiative Oerlinghausen und das Stichwort Respekt

Die Initiative Oerlinghausen rechtfertigt sich in seitenlangen Ein- oder Auslassungen zu der Debatte über den Umgang miteinander in der täglichen Kommunalpolitik unserer Stadt und leitet wie folgt ein: „Es ist letztendlich auch eine Sache des Blickwinkels und der Interpretation, ob wirklich ein Mangel an Respekt oder doch angebrachte Kritik vorliegt. Gerade letzteres wird oftmals falsch gewertet, wenn es einem an Selbstreflexion mangelt und das Selbstbild eklatant von dem eigentlichen Fremdbild abweicht.“

Mehr braucht es eigentlich nicht, wenn genau diese Sichtweise auf das eigene Tun angewendet würde. Kommunalpolitiker*innen haben eine Vorbildfunktion. Die gilt es nicht nur zu akzeptieren, sie muss auch (vor-)gelebt werden. Die Frage ob „wirklich ein Mangel an Respekt oder doch angebrachte Kritik vorliegt“, entlarvt das Dilemma der Initiative: Wenn „wirklich angebrachte Kritik vorliegt“, befreit das doch nicht davon, diese mit Anstand und Respekt auch vor Andersdenkenden anzubringen.

Im Ergebnis hat diese entlarvende Feststellung zu Misstrauen, zu Misstönen, sogar zu Gerichtsterminen und vielleicht auch zu Missverständnissen geführt. Fest steht, dass sich die Tonlage der politischen Debatte im Verhalten der Bürger*innen unserer Stadt widerspiegelt und den Gipfel in der unglaublichen Äußerung eines Bürgers im Bauausschuss vom 24.08.2022 erreicht hat, man müsse diese Kommunalpolitiker . . . An dieser Stelle spätestens sollte sich niemand mehr wegducken und hinter seitenlangen Rechtfertigungen verstecken, sondern jeder und jede Einzelne muss sich fragen, habe ich vielleicht einen Beitrag zu derartiger Verrohung geleistet. Und genau diese Grundhaltung lässt die Initiative Oerlinghausen vermissen.

Ist es das vielleicht, „wenn es einem an Selbstreflexion mangelt und das Selbstbild eklatant von dem eigentlichen Fremdbild abweicht.“?! Bleibt zu fragen, was ist noch mal ein „eigentliches“ Fremdbild?