Die SPD Oerlinghausen hatte sich sehr angestrengt, eine Wohlfühlatmosphäre in der zweckbetonten, schlichten Schulmensa der Heinz-Sielmann-Schule zu schaffen. Sie hatte mit fleißigen Helfern eine Plenums- und weiter hinten im Raum eine ansprechende und dekorative Gastromiebestuhlung geschaffen. Eine Medienshow führte durch die kurzweilige Veranstaltung und die Popgruppe „Reaction“ sorgte für die entsprechende musikalische Begleitung. „Das hat sich ausgezahlt“, so der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Peter Jong
Rund 90 teilnehmende Menschen folgten der Einladung und kamen schnell in eine erwartungsfrohe Grundstimmung. Sie folgten deshalb gern den obligatorischen Begrüßungsreden und Grußworten.
Gastgeber Peter Heepmann vom SPD-Stadtverband Oerlinghausen freute sich, dass „so Viele“ gekommen waren; Bürgermeister Becker erinnerte, wie es zum Namen des Preises gekommen war: Der Landtagsabgeordnete, Bürgermeister, das Ratsmitglied oder der Schulhausmeister Horst Steinkühler und Träger des Bundesverdienstkreuzeshabe in seinem gesamten Leben stets da selbstlos geholfen, wo Hilfe nötig war. Der Horst-Steinkühler-Preis repräsentiere daher diese Grundhaltung und trage diesen Namen zu Recht. Katrin Freiberg überbrachte Grüße vom neuen SPD-Kreisvorstand und der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Krebshilfe Bonn Dr. Franz Kohlhuber zeigte in seiner launigen, kurzen Rede, wie wichtig die Spenden von RgK an die Krebshilfe seien. Er komme immer wieder gern nach Oerlinghausen, wo er schon viele Menschen persönlich kenne, weil hier die Spendensammlung gelebt werde.
Rudi Doil hielt die Laudatio mit dem Wissen eines Insiders. Er gehört zur Mannschaft der ersten Stunde und streute in seine Rede viele Erlebnisse, aufregende Ereignisse und mutige Entscheidungen aus der Gründungsphase ein. Ausführlich und immer mit ein bisschen Selbstironie oder ebensolcher Kritik lobte er die Verantwortlichen, an erster Stelle Klaus Büker, aber auch die vielen sonst nie genannten Mitstreiter. Er stellte fest: Der Preis gehört allen, die sich „Rock gegen Krebs“ verbunden fühlen. So rief er zu weiterem Engagement zugunsten der Krebshilfe aber auch zum jährlichen Großereignis „Rock gegen Krebs“ in Oerlinghausen auf.
Klaus Büker zeigte sich sehr gerührt und geehrt. Er dankte namens des amtierenden Vorstandes zum Empfang des Preises und der Ehrung durch die SPD, indem auch er das große Engagement der vielen Helferinnen und Helfer ebenso betonte wie seinen immerwährenden Einsatz. Er rief allen zu; „Wir machen weiter“.
Mit diesem gern gehörten Versprechen begaben sich die Anwesenden in den hinteren Teil des Raumes, um bei deftiger Gulaschsuppe und kühlen Getränken noch länger zu plaudern und ihre eigenen Erlebnisse, oft mit anekdotischem Charakter, auszutauschen.
Den bereits lange vorgetragenen Wunsch, die Kinowelt Lippe in Lage zu besuchen, erfüllte die SPD-AG 60 plus ihren Mitgliedern und Freunden jetzt Anfang November. Großkinos oder Kinocenter, mit mehreren Kinos, deren Filme unter einem Dach parallel gezeigt werden, gibt es in jeder Großstadt. Das Ungewöhnliche dieser Kinowelt ist die Gastronomie mit ihrer reichhaltigen Speisenkarte.
Christel Hartmann vom Vorstand der AG hatte alles akribisch vorbereitet und gab bereits bei der Busanreise Hinweise für die zur Auswahl anstehenden Filme. Ebenso hatte sie die Entscheidungen für das individuell gewünschte Abendessen erfasst und zur Vorbereitung während der Filmvorführungen vorbestellt.
Zur Auswahl standen fünf Filme. Jetzt begann die Qual der Wahl! Für die meisten löste sie sich sehr schnell auf. Sie schauten, wie sich Freundin, Weggefährte oder Vertrauensperson entschieden. So zeigte sich nicht ganz unerwartet: Die soziale Sicherheit und der gesellige Kontakt in Bekanntschaft, Freundschaft und Gemeinschaft bestimmten die Wahl. Die anwesenden Vorstandsmitglieder sahen ihre seit längerem gewachsene Erkenntnis bestätigt, dass Wohlfühlen in geselliger Runde höher zu bewerten ist als reine Erkundungen oder Sightseeing-Fahrten. Sie werden das neue Jahresprogramm entsprechend ausrichten.
In der Kinowelt sahen sie einen spritzigen Film amerikanischen Zuschnitts mit üppigen Landschafts- und Strandbildern. Exotische Familienfeiern und besonders das von den beiden Hauptdarstellern Julia Roberts und George Clooney geprägte Familiendrama mit witzigen und schlagfertigen Dialogen tragen den Film. Die beiden Protagonisten streiten sich durch ihre zerfallene Ehe und müssen erleben, wie sich die gemeinsame Tochter Hals über Kopf in einen Naturburschen aus Bali verliebt und dort auch verlobt. Die nachgereisten Eltern wollen die Tochter Lily vor einem Fehler bewahren und entfachen ungeahnte Verwicklungen. Aber alles geht natürlich gut aus. Auch die Ehekrise der Eltern löst sich in Wohlgefallen auf.
Die Besucher/innen schmunzelten an vielen Stellen oder lachten herzhaft. Das exotische Filmparadies in der gediegenen Kinoatmosphäre mit seinen bequemen Sesseln beglückte die Seniorinnen und Senioren, auch ohne Popcorn. Sie wussten, dass sich noch ein schmackhaftes Abendessen anschloss.
Die Veranstaltung der SPD-AG 60 plus fand diesmal im Strate-Haus, dem Haus der AWO Lipperreihe, statt. Als Gäste begrüßte der Vorsitzende Bruno Weber Bürgermeister Dirk Becker, den SPD-Fraktionsvorsitzenden Peter Heepmann und den Ortsvereinsvorsitzenden Peter Jong.
Bevor Dirk Becker mit seinen Ausführungen beginnen konnte, gab Hans-Dieter Stönner als Vorsitzender der AWO Lipperreihe einen Einblick in die Entstehung des modern gestalteten Strate-Hauses mit seiner schönen Einrichtung und angenehmen Atmosphäre.
Dann berichtete Dirk Becker über seine Pläne und die Krisen, die er in seiner bisherigen Amtszeit in Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung bewältigen musste.
Als er 2015 in das Amt des Bürgermeisters gewählt wurde, wollte er mit Tatkraft und kreativen Ideen gestalten, anregen und die Pläne umsetzen.
Viele Aufgaben im Schulbereich, im Straßenbau, notwendige Sanierungen und Instandsetzungen vieler öffentlicher Gebäude hatte er sich vorgenommen. Anfangs konnte er noch sichtbare Veränderungen erreichen. So die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten, besonders den lähmenden Streit zwischen Stadt und Stadtwerken. Die neue Sporthalle in Helpup konnte noch rechtzeitig erstellt werden. Danach gab es laufend Überraschungen und Einschnitte in die städtische Politik, die niemand vorausgesehen hatte. Die sogenannte Flüchtlingskrise erforderte ständig neue Entscheidungen und Hilfestellungen. Weiter ging es mit der Corona-Pandemie, die wiederum neue Prioritäten erforderte. Weil Staat, Gesellschaft und Gemeinde keine vergleichbaren Erfahrungen hatten, waren unzählige Gespräche, Sitzungen und Entscheidungen nötig, die viel Arbeitskraft der Verwaltung banden. Als Ende des Jahres 2021 die Planungen und Zielsetzungen für die Folgejahre wieder perspektivisch geplant werden sollten, kam zu Beginn dieses Jahres der Krieg in Europa. Er veränderte alles, auch im Privatbereich. Besonders Rentnerinnen und Rentner leiden unter den Preissprüngen für Lebensmittel und Energiekosten. Bei der Stadt gesellen sich zu den sozialen Nöten die Sorgen über die sichere Energieversorgung hinzu. BM Becker hat deshalb einen Krisenstab gebildet, der für die verschiedensten Szenarien Vorschläge und Maßnahmen erarbeitet.
Stolz zeigte sich der Referent, dass trotz dieser besonderen Krisensituation der Neubau der Grundschule Süd vollendet werden konnte. Mit den Anwesenden war sich Becker einig, dass trotz aller Nöte, Belastungen und trüben Aussichten der gesellschaftliche Zusammenhalt die beherrschende Grundlage ist und bleiben muss, um „durch den Winter“ zu kommen.
Bei der anschließenden Fragerunde hatten die Teilnehmenden reichlich Gelegenheit, ihre Wünsche, Anregungen und auch Kritikpunkte vorzutragen, auf die der Bürgermeister bzw. die anwesenden Ratsmitglieder ausführlich antworteten.
So kann man also abschließend von einer gern besuchten, informativen Veranstaltung sprechen.
Der Horst-Steinkühler-Preis geht diese Jahr an den Verein Rock gegen Krebs e.V.
Am Sonntag, dem 6. November findet die öffentliche Preisverleihung des diesjährigen Horst-Steinkühler-Preises ab 11.00 Uhr in der Heinz-Sielmann-Schule statt.
Konnte im letzten Jahr mit „KNUP“ die Jugend geehrt werden, ist es dieses Jahr mehr die ältere Generation, obwohl Rockmusik immer jung bleibt.
Seit 17 Jahren gibt es überaus erfolgreich „Rock gegen Krebs“ (RgK).
Traditionell geht der größte Teil des Überschusses an die Deutsche Krebshilfe. Der Erfolg zeigt sich in ca. 160.000,- € Spendengeldern allein für die Krebshilfe in Bonn. Weiter hat RgK wiederholt im Kinderkrankenhaus Bethel und im Krebskrankenhaus Bad Oexen Freude und Spaß in der Form Bunter Nachmittage für Kranke und deren Angehörige mit Musik und Künstlern gebracht. Auch in Oerlinghausen hat RgK für soziale Zwecke gespendet. So wurden insgesamt schon mehr als 200.000 € aufgewendet.
RgK hat sich nicht nur in Oerlinghausen einen Namen gemacht und positiv zum Image unserer Bergstadt beigetragen.
Nach der Feierstunde laden wir alle Gäste zu Getränken und einem kleinen Imbiss ein. Alle interessierten Oerlinghauser*innen sind herzlich willkommen.
Peter Heepmann und Selina Sonneberg (SPD v.l.) überreichen Schulleiterin Claudia Hädrich einen großen Obstkorb, Viola Brüntrup (3. v.r.) und Tobias Jaehn (r.) von der FDP eine Obstkorb an Kerstin Schütte-Drawe von der evangelischen Kita Regenbogen .
Anlässlich des Südstadtfestes in der tollen, neuen, modernen Südstadtschule überreichten CDU, SPD und FDP für die Kinder der evangelischen Kita Regenbogen und der Grundschule Obstkorbe. Ein besonderer Dank geht an den Combi in Oerlinghausen, der einen Korb sponserte. Es war ein tolles, ausgelassenes Fest. Vielen Dank an alle, die zum Gelingen beigetragen haben.
Die
Lippische Kreisvereinigung der SPD AG 60 plus feierte unter dem Motto 25+2 ein würdiges Bedenken vieler Jahre intensiver
Politikberatung und ehrenamtlichen Engagements für die hiesige Region. Unterstützt wurde sie dabei von dem
Landtagsabgeordneten Dr. Denniz Maelzer, von dem Stv. Vorsitzenden der
Landeskonferenz Reinhard Jung aus Attendorn und von dem überzeugten und begeisternden Senior Henning Scherf.
Der
Vorsitzende Peter Uwe Witt begrüßte die große Zahl der Besucher/innen, die
vorgesehenen Redner und insbesondere die Dixieland-Band Rollo´s Hot Shots. In seinem Grußwort betonte Denniz Maelzer MdL
die verlässliche und kritische Zusammenarbeit mit der AG – und das nicht nur in
Wahlkämpfen! Gerade die Freundschaft zu Peter-Uwe Witt unterstütze und berate
seine Arbeit in Düsseldorf. Das Motto Witts „Wir Älteren sind zwar etwas
langsamer, aber wir kennen die Abkürzungen“
habe ihm in kritischen Situationen stets an die Notwendigkeit erinnert,
dass Alt und Jung zusammenarbeiten müssten. Als
Beleg nannte er das erste Entlastungspaket, wo die Rentnerinnen und
Studenten vergessen worden seien. In seiner Gratulation zum 25-jährigen
Jubiläum wünschte sich Maelzer weiter diese gute Zusammenarbeit. Als Zeichen
der Verbundenheit lud er die AG zu einem Besuch im Landtag ein, was Witt sofort
mit einer Zusage aufgriff.
Reinhard
Jung überbrachte die Grüße des neuen Landesvorstandes der AG 60 plus. Für ihn
war es eine „selbstverständliche Pflicht“ in seiner bisher kurzen Amtszeit nach
der Wahl im August 2022 der Einladung der Lipper zu folgen. Nach seiner
Beobachtung habe Lippe im Landesvorstand stets eine starke Stimme. Er hoffe,
dass dies so weiter bleiben werde. Jung befasste sich eingehend mit der
politischen Bedeutung der über 60-jährigen Menschen in der Gesellschaft und besonders
in der SPD. Zusammenfassend stellte er fest: „Für uns gehört der Mensch in den Mittelpunkt der politischen Entscheidungen.
Wir sind eine aktive und einflussreiche, also junge Generation“.
Henning
Scherf hatte in unnachahmlicher Herzlichkeit alle Besucher/innen bereits beim
Saaleintritt per Handschlag begrüßt. Da war niemand verwundert, dass er
zunächst der Dixie-Band Rollo´s Hot Shots
mit einem „das war große Klasse“ gratulierte und weiter völlig frei sprach.
Hier spielte er seine große Stärke aus, scheinbar plaudernd, sehr
persönlich-familiär und intuitiv zu sprechen, in Wirklichkeit aber einen
wohldurchdachten Vortrag in treffender Sprache zu halten. Als Einstieg wählte er die „schwierigen
Zeiten“, die nun schon bereits zweieinhalb Jahre andauerten. Da sei es wichtig,
dass niemand in Isolation und Einsamkeit versinke. In seiner Bremer Wohngemeinschaft
habe er zunächst mit seinen eigenen Enkeln eine verlässliche Korrespondenz –
telefonisch, brieflich, manchmal gar mit Liedern und Bildern aufgebaut. Jetzt werde dies durch Mitstreiter mit rund 60
Enkelkindern aus diesem Heim aufrecht gehalten.
Der jetzige
Krieg in Europa mache ihn sprach- und fassungslos und lasse ihn als Pazifisten
bei der Frage der Waffenlieferungen schier verzweifeln. Dennoch sei er nicht hoffungslos. Die
Menschen – er zeigte ein Besuchserlebnis von der estnisch-russischen Grenze auf
– wollten Frieden und gegenseitige Besuche wie in alter Zeit. Und natürlich
hofft er mit diesen Menschen, dass der Friede bald eintritt.
Als weiteren
Punkt nannte Scherf die Inflation. Sie sei der unfairste und gewaltigste Schlag
in die Gesellschaft. Wieder klärte er seinen Standpunkt mit einem Beispiel aus
seiner Kindheit, die er weitestgehend bei seiner Oma verbrachte. „Ich habe den
Krieg wegen meiner Oma überlebt“. Sie hielt trotz vieler harter
Schicksalsschläge zuversichtlich und lebenszugewandt eine schützende Hand über
die sechs Enkelkinder und gab ihnen
Sicherheit und Zuversicht. Und diese Erfahrung führt ihn zu der Haltung: Die
ältere Generation kann, soll und muss etwas an die folgenden Generationen
weitergeben – ihre Erfahrung, ihren Lebensmut, die Haltung nicht zu
resignieren, nicht larmoyant und betrübt zu räsonieren. Es gelte, schrittweise
neue Hoffnung aufzubauen. Da seien Leih-Omis und Leih-Opis dringend empfohlen.
Sie können helfen, weil sie die Zeit, die Erfahrung und viele Fähigkeiten
haben, die es zu mobilisieren gilt, um Kontakte zu pflegen. Die älteren
Menschen sollen anfangen, mitmachen, etwas unternehmen, Kontakte pflegen, sich
beteiligen und nicht jammern. Scherf ruft die Älteren auf, ein aktiver Teil der Gesellschaft, ja
geradezu ein Vorbild in schwierigen Zeiten zu sein (oder zu werden). Sie
sollten ihren Tag sinnvoll füllen, ihm Struktur geben, das Gefühl genießen, ich
bin noch dabei und zu etwas nütze, ich habe noch Ziele. „Aktiven Menschen geht es besser, und
sie kommen besser über die Runden“.
Das
Beglückende allen Mitmachens und Engagements sei doch die Erfahrung, dass sehr
viel zurückkomme. Die Enkel und Kinder freuten sich, wenn die „Alten“ aktiv
sind, ein selbstbestimmtes Leben führen
und Glück und Hilfe für andere, meist jüngere Menschen sind. „Ich freue mich in
meinem Altersleben auf jeden neuen Tag; denn wir sind der Humus auf dem die
Gesellschaft wächst“. Der mehrmals als
Vertreter der nachwachsenden Generation angesprochene Denniz Maelzer erhielt
noch die Tatsache mit auf den Weg: „Wir Alten sind die treuesten Wähler/innen
mit Erfahrung und Lebensweisheit und in der Überzahl“. Zum Schluss gratuliert
Scherf der Lippischen Kreisvereinigung zu dem Jubiläum, nennt sie eine „tolle,
lebendige AG“, und dankt in bekannter
Bescheidenheit dafür, „dass ich dabei sein durfte“.
Weil Henning
Scherf kostenfrei auftrat, wurden Spenden für das von ihm mitbetreute Projekt
„pan y arte“ in Nicaragua gesammelt.
Zwischen den einzelnen Redebeiträgen unterhielt Rollo´s Hot Shots das Publikum mit
großartigen Beiträgen. Anhaltender Beifall war der verdiente Lohn.
Die Berichte der letzten Zeit aus den politischen Gremien
erschrecken nicht nur mich. Wie ist das alles einzuordnen?
Vorab muss man schon zur Kenntnis nehmen: Kommunalpolitiker
regeln die Angelegenheiten einer ganzen Kommune, also die Angelegenheiten von
Oerlinghausen mit Lipperreihe, der
Südstadt, der Kernstadt, mit Helpup und
den Stadtteilen Währentrup und Mackenbruch.
Dann gilt es zu beachten, dass viele Angelegenheiten auch
stadtweit zu bewerten und zu regeln sind. So auch die Angelegenheiten der
Schulen. Da wünschten sich die Eltern der Altstadt seit vielen Jahren, sie
hätten die Probleme der Lipperreiher mit einem eigenen Schulstandort. Sie
schicken ihre Kinder in zu vollen Bussen in die zu kleine Schule nach Helpup.
Da hatten Lipperreihe und die Südstädter das Glück, dass die alte und kleine
englische Schule so marode war, dass sie umgehend ersetzt werden musste. Das
sollte dann auch bitte eine Lösung für die nächsten und übernächsten
Schülergenerationen sein. Die Entscheidung fiel für einen Neubau in der Südstadt, wo deutlich mehr Schüler zuhause
sind als in Lipperreihe.
Und Helpup? Ja, die Schulgemeinde guckt in die Röhre, bittet und zeigt ihre Not
auf. Dies ohne Gezeter und Geschrei , sondern mit Anstand und Argumenten. Nach
der Fertigstellung der neuen Schule in der Südstadt muss der Standort Helpup endlich
an die erste Stelle rücken.
Eine Entscheidung für die ganze Stadt hat es z.B. auch bei
der Ertüchtigung der Spielplätze der Stadt gegeben: Mehr zentrale Plätze in den Ortsteilen mit
einem guten Angebot, als viel kleine, die verkommen. So eine Entscheidung muss
auch für die zukünftige Jugendarbeit unter städtischer Regie her.
Und solch eine Entscheidung hat es auch für den Einzelhandel
in der Stadt gegeben: Der nach mehr als zehn Jahren erfolgreiche Kampf um Rewe hat den
Einzelhandelsstandort Oerlinghausen in Gänze aufgewertet: Neubau Aldi,
Erweiterung Combi, Erweiterung Netto. Endlich gibt es ein Angebot in der Stadt,
das das Auspendeln überflüssig macht und den Fachhandel mit einer höheren
Kundenfrequenz stärkt. Und der totgesagte Bürgerladen in Lipperreihe lebt immer
noch . . .
Wenn nun im Bereich der Lipperreiher Grundschule /
Pollmannswiese eine Einrichtung für Senioren
entsteht, stärkt auch das den Ortsteil genauso wie die Angebote der
Musikschule es in Teilen der Grundschulräume tun.
Ratsmitglieder haben sich dem Wohl der ganzen Stadt verpflichtet. Das jedoch lassen einige Mitglieder des Rates dieser Stadt nicht erkennen. Schade drum, denn Schaden fügt es unserer Stadt und der Sache Kommunalpolitik im Ganzen zu.
Zur
politischen Diskussion gehören unterschiedliche Meinungen.
Jeder hat das Recht, seine Meinung zu äußern. Meinungsbildung wird durch
Informationen und Diskussionen unterstützt. Das gehört zur Demokratie.
Nicht dazu
gehört, dass der Respekt vor anderen Meinungen durch Häme, Süffisanz,
Unterstellungen oder persönliche Angriffe verloren geht.
Die Verdrehung von Tatsachen, gezielte Falschmeldungen zur Desinformation und
Verschwörungstheorien lehnen wir ab.
Persönliche Anfeindungen gerichtet gegen Mitglieder politischer Parteien und /
oder Personen der öffentlichen Verwaltung verurteilen wir.
Auch ein korrekter Umgangston mit Andersdenkenden muss gewahrt bleiben –
Diskussion und Dialog sind uns wichtig, aber nicht auf verletzende und unfaire
Art.
Auch wenn wir
seit einem Jahr konfrontiert sind mit respektlosem Umgang, herabwürdigenden
Bemerkungen und Halbwahrheiten, die getarnt als seriöse Posts oder
Meinungsäußerungen Stimmung machen sollen, bleiben wir bei unserer Überzeugung
des respektvollen Umgangs.
Wenn wir also
auf Facebook und ähnlichen Plattformen nicht auf jeden Post reagieren, der über
uns absichtlich fehlerhaft berichtet, heißt das nicht, dass wir mit dem Inhalt
einverstanden sind.
Liebe Bürgerinnen und Bürger von Oerlinghausen, wir haben eine Bitte: Glauben Sie nicht alles unkritisch, was im Netz geschrieben wird, sondern hinterfragen und überprüfen Sie die Sachverhalte. Wer sich weiter informieren und unsere Meinung hören möchte, kann dies auf unseren Seiten in den sozialen Medien oder auf unseren Homepages tun – gern auch per Telefon oder in einem persönlichen Gespräch. Wir sind transparent und offen für einen Dialog. Wir nehmen Sie, wir nehmen Euch, ernst.
Rede von Volker Neuhöfer im Bauausschuss am 24.08.2022 zum Tagesordnungspunkt Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans 03/14 „Wohnen an der Schulstraße in Oerlinghausen“
Sehr geehrte Damen und
Herren,
am Beispiel dieses Bebauungsplanes wird erneut deutlich, dass es bei der Frage der Zukunftsentwicklung in unserer Stadt im Rat diametrale Unterschiede bei den politisch Handelnden gibt. Meine Fraktion war von Anfang an der Meinung, dass dieses Projekt ein Gewinn für Lipperreihe und somit auch für Oerlinghausen sein wird. Die Kombination aus Servicewohnen, Tagespflege und gastronomischem Angebot bietet für viele Menschen auch aus Lipperreihe die Möglichkeit bis ins hohe Alter selbstbestimmt in einer gewohnten Umgebung leben bleiben zu dürfen und zu können. Diese Verantwortung gerade diesen Menschen gegenüber hat uns zu einer Befürworterin dieser Bebauung gemacht. Im Prozess haben wir die Anregungen und Bedenken der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sehr ernst genommen. Diese wurden in dem jetzigen Beschluss berücksichtigt und eingearbeitet. Ich darf daran erinnern, dass meine Fraktion selbst ganze Entwürfe abgelehnt hat bis es jetzt zu diesem Entwurf – mit aus unserer Sicht erheblichen Verbesserungen in der Ausführung -gekommen ist.
Sehr geehrte Damen und
Herren,
den politischen Gegnern
dieses Projektes ist scheinbar jedes Mittel recht, die Bebauung, die der
Schaffung von guten Wohnmöglichkeiten für Seniorinnen und Senioren zum Ziel hat
zu verhindern. Lassen Sie mich einige Beispiele nennen:
Erstens: Immer wieder,
auch in der jetzt vorliegenden „abgespeckten“ Variante wird betont, die
Bebauung sei überdimensioniert und für das Ortsbild unpassend – dies wohl
wissend und auch gerade deswegen, weil eine noch weitere Reduzierung
letztendlich zum Aus dieses Projektes führen wird.
Seniorinnen und Senioren,
die wirtschaftlich nicht zu den stärksten gehören, können sich solch ein Wohnen
dann schlicht und ergreifend nicht mehr leisten. Das wollen wir nicht. Wir
wollen, dass Lipperreihe auch für diesen Personenkreis attraktiv bleibt und
noch attraktiver wird. Natürlich entsteht an dieser Stelle etwas, was sich von
der umliegenden Bebauung unterscheidet. Schließlich befinden wir uns im
Ortskern. Mich erinnert das immer wieder an die Bebauung der – die Älteren unter
uns werden sich erinnern – „Dorffestwiese“ in Helpup. Dort entstanden Wohnungen
für eine Vielzahl von Eingesessenen und neuen Bürgerinnen und Bürger in
Gebäuden, die sich von der umgebenden Bebauung unterschieden. Viele
Helpuperinnen und Helpuper erkannten damals, dass dies langfristig ein Gewinn
für ihren Stadtteil sein wird. Selbst damalige Ratsmitglieder, die unmittelbar
an diesem zu bebauenden Gebiet lebten, waren der Meinung, dass dies ein
Zukunftsprojekt sei – wohl wissend, dass es für sie persönlich den ein oder
anderen Nachteil und sei es der Wegfall der freien Sicht auf eine mehr oder
weniger schöne Wiese mit sich bringt. Eine Haltung, wie ich Sie mir von allen
in der Kommunalpolitik wünsche: Die Interessen der Allgemeinheit stehen über
denen der Einzelnen – besonders wenn es sich um die eigenen handelt.
Zweitens: Immer wieder,
und zwar von Anfang an wird zumindest verdeckt – allerdings zunehmend auch
offen – behauptet, dass eine besondere Beziehung zwischen den befürwortenden
Fraktionen und der Verwaltung zum Vorhabenträger bestünde und dies Einfluss auf
deren Entscheidungen habe. Dies weise ich hier entschieden zurück. Natürlich
darf es keinen Antragstellenden zum Vorteil gereichen wer er ist – allerdings
auch nicht zum Nachteil. Solch völlig falsche und unbegründete Behauptungen
habe ich in meiner gesamten kommunalpolitischen Zeit bis jetzt noch nicht
erleben müssen. Aus meiner Sicht haben diese nur eine Folge: Das Hinnehmen der
Vergiftung des politischen Klimas in unserer Stadt.
Drittens: Das was wir in
den letzten Tagen in Sachen Schulhof Lipperreihe erleben mussten, hat nicht nur
meine Fraktion für großes Erstaunen gesorgt. Hier nutzen die Gegner des
Bauprojektes die Schule als letztes Mittel um dieses Projekt dann doch noch zu
verhindern. Man behauptet plakativ und öffentlichkeitswirksam durch den Verkauf
einer Teilfläche des Schulgrundstückes werde der Schule das Gift verabreicht,
welches zu dessen baldigen Tode führen wird.
Um hier eines ganz
deutlich zu sagen: Kein Rat wie dieser sowie der der letzten Wahlperiode und
kein Bürgermeister wie dieser haben jemals so viel für die Schulen in unserer
Stadt getan wie andere. Getätigte und geplante Investitionen in Millionenhöhe
sichern gute und moderne Ausbildung der Kinder und Jugendliche in unserer Stadt
über viele Jahre, ja über Jahrzehnte hinweg. Das ist Politik, die nach vorne
gerichtet ist.
Die Fläche, um die es in
Lipperreihe geht, stand lange Zeit als Freifläche für die Schule gar nicht zur
Verfügung und das noch zu einer Zeit als an dieser Schule deutlich mehr
Schülerinnen und Schüler unterrichtet wurden als heute. Mittlerweile haben sich
die Schülerzahlen halbiert und es bleibt entsprechend den gesetzlichen
Bestimmungen mehr als ausreichend Schulhofplatz für die Kinder – auch für den Fall,
dass die Schülerzahlen noch zunehmen sollten.
Ich hoffe, dass diese Schulhof-Aktion nur den einen Zweck hat: Nämlich das erneute Opponieren gegen die Bebauung an dieser Stelle. Ansonsten müsste ich feststellen, dass hier zwei gesellschaftliche Gruppen gegeneinander ausgespielt werden. Meine Motivation Kommunalpolitik zu machen war immer geprägt von dem Willen sich für diejenigen stark zu machen, die es aus eigener Kraft nicht schaffen. Dazu gehören u.a. die Kinder und die jungen Menschen unserer Kommune und deswegen tun wir auch so viel für diese. Dies gilt jedoch auch für die älter werdenden Menschen in unserer Stadt. Und genau für die tun wir das über das wir heute hoffentlich positiv beschließen werden. Wir möchten, dass die Großeltern auch in Zukunft Besuch von Ihren Enkelkindern bekommen können und dass auch in Lipperreihe. Unser Ziel ist es, Menschen zusammenzuführen und nicht zu trennen.
Sehr geehrte Damen und
Herren,
zum Ende möchte ich im
Namen meiner Fraktion eine Prognose abgeben, so wie wir sie in der Frage des ReWe-Marktes
in der Südstadt auch abgegeben habe. Sofern wir heute so wie in der Vorlage
vorgeschlagen beschließen, werden wir nach Realisierung feststellen, dass
dieses Projekt für uns alle ein Gewinn sein wird und sich diejenigen die heute
so massive Ablehnung äußern an diese dann nicht mehr zurückerinnern mögen. Im
Rahmen der vielfachen Stellungnahmen zu diesem Projekt fand sich einen Satz den
ich gerne zitieren möchte: „hier (also in Lipperreihe) ist es richtig schön,
hier fühle ich mich wohl“. Wir möchten, dass das weiterhin auch für die
Menschen in Lipperreihe gilt, die dringend nach einer solchen Wohnform suchen
und auch für diejenigen die ihre Heimat in diesem schönen Stadtteil erst noch
finden werden.