Christina Kampmann, MdL zu Gast bei der SPD Oerlinghausen

In der gut besuchten Versammlung des SPD-Ortsvereins referierte Christina Kampmann, MdL zum Thema „Demokratische Gestaltung der Digitalisierung“. Alle betrifft Digitalisierung, und es ist nicht nur das Wischen auf dem Smartphone. Sie verändert das zukünftige Zusammenleben ebenso wie die Arbeits- und Schulwelt, den Verkehr und die öffentliche Vorsorge. Deshalb ging die Referentin von den zukünftigen Erfordernissen für die Menschen in der digitalisierten Welt aus. Die soziale und gerechte Gestaltung der neuen Technisierung aller Lebensbereiche sei daher das Thema für sozialdemokratische Politik. Wenn sich beispielsweise einerseits ungeahnte Möglichkeiten der Arbeitszeitgestaltung auftäten, so seien andererseits erhebliche soziale, gesundheitliche und persönliche Gefahren denkbar. Diese gelte es, rechtzeitig zu vermeiden oder zu bekämpfen, meinte Kampmann. Gerade die Erhaltung und Stärkung demokratischer Einflussnahme werde die politische Herausforderung in der Zukunft sein und müsse die Politik der SPD bestimmen. „Für uns Sozialdemokraten kann die Gestaltung der neuen Welt nur demokratisch sein“, stellte sie klar.

In der folgenden lebhaften Diskussion fand sie allgemeine Zustimmung. Besondere Bedenken hatten viele Diskutanten zur Datensicherheit und dem sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft, wenn das persönliche Gespräch immer mehr vernachlässigt werde oder „die Alten“ vergessen würden.

Rückblick auf ein überaus ereignisreiches Jahr 2019 – Jahresabschluss der SPD-AG 60 plus

Die SPD-AG 60 plus Oerlinghausen ließ bei ihrem Jahresabschlussessen durch eine launige Rede des Vorsitzenden Bruno-Heinz Weber 13 Unternehmungen Revue passieren. Weber freute sich, dass es sich 44 Teilnehmer/innen trotz bekannt vielfältiger Verpflichtungen und Aufgaben in der Weihnachtszeit nicht nehmen ließen, in gemütlicher Runde bei schmackhaften, vorbestellten Gerichten im Kastanienkrug an großartige gemeinsame Erlebnisse erinnert zu werden. Besichtigungen, Betriebserkundungen, Vorträge und die gemeinsame Winterwanderung mit der Gesamtpartei dienten den kulturellen, historischen und politischen Interessen der Mitglieder und den vielen Gästen der AG.

Zu jeweils einem politischen Grußwort waren der Stadtverbandsvorsitzende Peter Heepmann und der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Peter Jong erschienen. Dabei zeigten sich beide beeindruckt vom breiten Zuspruch bei den Unternehmungen.

Peter Jong betonte die erfolgreiche und demokratische Arbeitsaufteilung im Vorstand und dankte dazu persönlich und im Namen der SPD. Auch hob er das hervorragende analoge soziale Netzwerk der AG60 hervor, welches in unserer digitalen Welt einen besonders hohen Stellenwert hat.

Peter Heepmann unterstrich zudem mit einem kurzen Schwenk auf die Kommunalpolitik das erfolgreiche Engagement der Stadt bei den Schulfragen. Im September wurde der Medienentwicklungsplan für alle Oerlinghausen (Digitalpakt) für die Jahre 2020 bis 2024 beschlossen. Der Grundschulverbund Lipperreihe-Südstadt mit dem Neubau der Grundschule in der Südstadt und der baldigen Ergänzung der Grundschule in Lipperreihe durch die Oerly-Musikschule bieten für bei für beide Ortsteile große Entwicklungsmöglichkeiten.

Nach dem Essen sammelte der Vorstand wieder Anregungen und Wünsche für die Vorhaben im Jahre 2020. Auf der Grundlage dieser Sammlung wird der Vorstand bestimmt ein ebenso abwechslungsreiches Jahresprogramm 2020 erstellen.

AG 60 plus Oerlingh. und Ennigerloh pflegen ihre Freundschaft

Besuch der Bildungsstätte Haus Neuland und der neuen Ausgrabung eines römischen Marschlagers

Bei sonnigem Wetter und ebensolcher Laune trafen sich die seit 16 Jahren befreundeten Arbeitsgemeinschaften 60 plus aus Ennigerloh und Oerlinghausen. Im jährlichen Wechsel werden die Kontakte durch gegenseitige Besuche vertieft. Dabei geben sich die Gastgeber immer viel Mühe, ein attraktives und informatives Programm anzubieten. Diesmal hatten sich die Oerlinghauser beim Haus Neuland eingeladen. Diese große und bedeutende Erwachsenen- und Jugendbildungsstätte hat eine lange und erfolgreiche Tradition mit Seminaren und Tagungen für gesellschaftspolitisch interessierte Menschen.
In einem launigen Einführungsvortrag ging die Geschäftsführerin Ina Nottebohm auf die imposante Entwicklung von den ersten Schritten mit Falken-Zeltlagern, Baumfällaktionen und dem Bau des „Lilahauses“ bis zum heutigen Bildungsinstitut mit rund 30 00 Teilnehmertagen pro Jahr ein.

Gern ließ sie sich von alten Oerlinghausern unterbrechen, die ihre Erinnerungen an die Anfänge zum Besten gaben. „Selbstverständlich haben sich die Gesellschaftsfragen, die allgemeinen Anforderungen und die Bedürfnisse der Teilnehmer immer wieder gewandelt. Wir stellen uns diesen Aufgaben, und wir haben die notwendige Kompetenz dazu“, erklärte Ina Nottebohm. Zum allgemeinen Bildungsangebot zu den brennenden Fragen unserer Zeit wie beispielsweise „Gefährdung des Freihandels“, „Kriegsgefahr im Nahen Osten“, „Rechtspopulismus“, „Konsumverhalten und Umweltbelastung“ gehören auch Seminare zur beruflichen Weiterbildung und –qualifizierung. Dabei ist Haus Neuland mit seinen 64 Mitarbeitern/innen und seinen 24 Seminarräumen auch selbst Ausbildungsbetrieb. Solche Fakten und die anschließende Hausbesichtigung beeindruckten nicht nur die Oerlinghauser Senioren/innen, die seit vielen Jahren keinen Einblick mehr in ihr „altvertrautes Haus Neuland“ nehmen konnten.

Nach der obligaten Plauderstunde mit Kaffee und Kuchen in der „Hermanns Küche“  führte die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Christin Ostländer die Gruppe zu den in diesem Jahr begonnenen Ausgrabungen aus der Römerzeit. Angesichts der zum Teil abgedeckten und  bescheidenen Ausgrabungsfläche meinte Frau Ostländer treffend: „Hier ist Fantasie gefragt!“ Und es gelang ihr überzeugend und sachkundig, bei den Zuhörern ein Kopfkino auszulösen. Das in Westfalen bisher einzige Marschlager aus der Zeit von Kaiser Augustus in der Größe von etwa 36 Fußballfeldern muss Rast- und Schlafplatz für bis zu 25 000 Menschen und ungezählten Tieren gewesen sein. Das Gedränge und die Strapazen der römischen Legionäre mit ihrer militärischen Ordnung sind heute kaum vorstellbar. Ein niederländischer Hobbyarchäologe hatte 2017 den Wall des Lagers im Wald beim Haus Neuland  gefunden und die Forschung ins Rollen gebracht. Jetzt hofft man, Zeltheringe oder gar Feldbacköfen zu finden. „Ich kann mir gar nicht ohne Rührung vorstellen, vor rund 70 Jahren auf diesem historischen Waldboden auch gezeltet zu haben“, meinte ein Teilnehmer. Einig waren sich die Oerlinghauser und Ennigerloher Senioren/innen in dem Urteil: „Wir sind gespannt, wie dass alles weiter geht!“ Fröhliche Gespräche mit weiteren Informationen bildeten den Ausklang in der Hermanns Küche bei einer zünftigen Gulaschsuppe und kalten Getränken.

Ostwestfälisches Highlight: Das Böckstiegelmuseum in Werther

SPD-AG 60 plus erschließt den westfälischen Expressionismus und schwelgt im Rausch der Farben

„Das neue Museum ist ein Gewinn für unsere Region und verdeutlicht den westfälischen Expressionismus in würdiger Weise“. Diese einhellige Meinung vertraten die Seniorinnen und Senioren der SPD-AG 60 plus aus Oerlinghausen nach dem Besuch der neuen Museumsanlage und des Geburts- und Wohnhaus des Künstlers Peter August Böckstiegel in Werther. In zwei Gruppen erkundeten sie unter kompetenter, lebendiger Führung die Sonderausstellung „Jugend und Alter – der Mensch im Werk von Peter August Böckstiegel“ im neuen Museum, sowie das Elternhaus des „westfälischen Expressionisten“.

Das weithin strahlende, markant- rote Bauernhaus, aber auch der darin befindliche große Nachlass des Malers, Grafikers und Bildhauers waren den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereits bekannt. Dennoch gelang es den beiden Museumführern durch die Erläuterung der Entstehungsgeschichten oder die Nennung der dargestellten Personen und vor allem dem expressionistischen Mut zu kräftigen Farben, neue Sichten und Empfindungen bei den Besuchern zu wecken. Besondere Sympathie empfanden sie für die zeitlebens betonte Erdverbundenheit und Heimattreue des „Familienmenschen“ Peter August Böckstiegel. Die umfangreiche Werkschau im neuen Museum würdigt die selbstsichere Schaffenskraft. Da ist es schade, dass sie bereits Mitte September ausläuft. Es sind allerdings Nachfolgeausstellungen mit anderer Thematik geplant.

In vielen Gesprächen im Museumscafe und an den Tischen im sommerlichen Streuobstgarten tauschten die Teilnehmer ihre Ansichten begeistert aus und dankten dem Vorstand für den „schönen Nachmittag“.